Im folgenden verliere ich ein paar Worte über mich. 🙂

Wenn ich nach der Empfehlung eines online Jobfindungstest gegangen wäre, wäre ich heute Denkmalpflegerin. Zum Glück bin ich dieser Empfehlung nicht nachgegangen. Wird das eigentlich immer noch in Schulklassen angeboten? Damals war es Pflichtprogramm an weiterführenden Schulen. Früher konnte ich mir aber auch absolut nicht vorstellen mit Menschen zu arbeiten, denn als extrovertiert, würde ich mich nicht gerade bezeichnen. 

Heute kann ich mir aber nichts mehr anderes vorstellen. Woher dieser Wandel kommt? Ich denke ganz einfach, man entwickelt sich. Man schaut nach links und rechts, über den Tellerrand hinaus und macht seine Erfahrungen. Und davon konnte ich bislang viele sammeln. Nach meiner landwirtschaftlichen Ausbildung und dem Studium merkte ich, dass es nicht das ist, was mich erfüllt, und ich es auch nicht mein ganzes Leben lang machen möchte. Aber ich bin dankbar für all das, was ich in dieser Zeit lernen konnte. 

Nun danach ging meine Reise weiter und wurde so richtig interessant. Ich „wurde“ Domina. Wahnsinn, was ich da alles für Menschen kennenlernen darf und wie viel man über sich selbst lernt. Und Wahnsinn, wie sehr der Beruf immer noch stigmatisiert wird, aber es ist glücklicherweise ein positiver Trend in Sicht. Seit Ende 2016 bin ich nun in diesem Metier tätig. Nicht mehr als Domina im eigentlichen Sinne, sondern ich habe meinen Schwerpunkt auf Ringkämpfe verlagert und jetzt auch auf das Kuscheln und Massieren. Was hat das eine mit dem anderen zu tuen? Ich sage, alles hängt irgendwie zusammen. Alles wird verbunden durch den Menschen, die Nähe und das Ausleben bzw. das Stillen von tiefliegenden Bedürfnissen. Einen Ausgleich zum Alltag finden, entspannen und in sich gehen. 

Die eiskalte Domina war ich nie, sondern bei mir war das Spiel aus Distanz und Nähe besonders wichtig. Viel wichtiger als die Peitsche zu schwingen, war das Berühren meines Gegenübers und die eingebrachte Empathie, sich in meinen Gegenüber hinein zu fühlen zu können.

Mit den Jahren merkte ich, wie die Nähe immer wichtiger wurde. Sei es über das Kämpfen, das Streicheln und das Massieren oder einfach über Worte. Corona hat die soziale Distanzierung deutlich verstärkt, wenn es auch nicht der Auslöser war. Ich möchte die Nähe zurückgeben.

Ich liebe das Kämpfen, schon seit den jungen Jahren begleitet mich der Kampfsport und ich freue mich, dass ich es heute auch in Form von Ringkämpfen ausleben kann. Das Kuscheln und Massieren sind aber mindestens genauso wichtig für mich. 

Ob ich jetzt, aufgrund der gemachten Erfahrungen, ein anderer Mensch geworden bin?! Durchaus, und zwar zum besseren. Soviel möchte ich verraten. Ich bin viel weltoffener geworden und habe das gefunden, was mich im Leben erfüllt.

Sophia entspannt auf dem Sofa - über mich

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